Mittwoch, 22. Juni 2005

Seminar am 22.06.2005

Begreifen

Der Begriff ist der kürzeste Zugriff auf neuronale Verbindungen im Gedächtnis. Dazu haben wir heute viele Übungen gemacht. Zum Aufwärmen machten wir eine Übung, in der Herr Schmid zuerst Sätze vorgelesen hat und wir dann Handzeichen gaben, wenn wir glaubten sie zu verstehen. Dies waren Sätze aus der Kunst- und Kongresssprache „Esperanto“, die ich schon aus dem Gedächtnistraining vom letzten Semester kannte.
Hier zwei Beispiele aus der heutigen Sitzung:

Flensburgo estas urbo en la nordo der Germanujo. - Flensburg ist eine Stadt im Norden Deutschlands.

En Flensburgo ekzistas universitato. - In Flensburg gibt es eine Universität.


Dann wurden 3 Begriffe aus dem Begriffskalender vorgelesen, zu denen wir uns höchstens 7 Notizen machen durften, nachdem Herr Schmid versucht hat mit Fragen nach dem gestrigen Mittagessen etc. unseren Kurzspeicher zu löschen. Aus unseren jeweiligen Notizen zum ersten Begriff „Ich tue das, und nur das!“ sollten wir dann eine Nacherzählung schreiben, unsere Geschichten sind folgende:

Ich tue das, und nur das!
Man sollte mal versuchen, sich bei einer täglichen Handlung wie z.B. dem Zähneputzen, nur auf die Handlung zu konzentrieren. Dabei würden mir Gedanken kommen, die in meinem Video, das ich von mir selber beim Zähneputzen drehe, als Sprechblase erscheinen. Ich richte meine ganze Aufmerksamkeit auf das Zähneputzen, ich tue das, nur das. Wenn ich dies täglich mache, werden sich meine Gedanken verändern und ich bin im täglichen Leben aufmerksamer und konzentrierter.

Anne

Ich tue das, und nur das!
Man sollte sich während man bestimmte alltägliche Dinge tut (z.B Zähne putzen) genau auf diese konzentrieren und sich nebenbei gedanklich nicht mit anderen Dingen beschäftigen.
Somit findet eine Sensiblilisierung der Sinne statt. Wir gehen bewusster mit dieser Situation um.

Steffi

Aus den Notizen zum zweiten Begriff aus dem Begriffskalender „Guck mal“ wurde dann ein Gedicht geschrieben:

Anderen Menschen in die Augen sehen,
und das nur kurze Momente,
dazu muss kein großes Vertrauen bestehen,
es sagt viel mehr als ich eigentlich denke.

Anne

Ich drücke meine Gedanken aus,
indem ich in deine Augen schaue, ohne Graus.
Ich bin nicht unsicher, nicht verlegen,
wir sollten unserer Körpersprache bewusster pflegen!

Steffi

Beitrag erstellt von Brutzel und Schnepi

Dienstag, 21. Juni 2005

Vorlesung am 21.06.2005

Ernst Bloch: "Ich bin, aber ich habe mich nicht. Darum werde ich jetzt."

Der lateinische Begriff „Utopos“ bedeutet Utopie, was soviel wie Existenz bedeutet und meinen Ort darstellt, den ich erreichen will indem ich meine Welt verlasse. Die Gestaltung des Lebens enthält die Aufgabe sich selbst zu finden. Existieren bedeutet aus sich heraus zu treten, in der Fremde sich selbst zu begegnen. Ich habe also eine konkrete Aufgabe, und zwar die beiden Hemisphären zusammen zu bringen zu einem Ganzen.

Heute haben wir das Bild der zerbrochenen Schale wieder aufgegriffen, es ging um die Gebrochenheit des Seins. Klaffen die Kunst und die Wissenschaft auseinander, verabschiedet sich die rechte Hemisphäre von der linken, sie warten nur darauf wieder synchronisiert zu werden und wieder ganzheitlich zu arbeiten. Der Bruch hat zur Folge, dass im Menschen eine Trennung von Vernunft und Gefühl herrscht. Also werden vernünftige Entscheidungen ohne Rückkopplung von Emotionen getroffen und die Gefühle können dies nicht überprüfen. Die Entscheidungen werden folglich rechtshemisphärisch geprägt. Gefühle sprechen von Werten. Aufgrund meiner Bestimmtheit würde ich mich fragen, ob es überhaupt wert ist, mich danach zu fragen. Wenn die Bewertung erfolgt ist wird meine Idee frei gegeben, was zum schöpferischen Arbeiten führt. Hinterher lehnt es entweder die Vernunft ab, was Psychologen als Verdrängen bezeichnen, oder sie nimmt es an und man arbeitet weiter. Man kann also Informationen nur dann akzeptieren und, bezogen auf die Schule, nur dann verstehen, wenn das Gefühl es zulässt.

Ernst Bloch ist der Auffassung, dass die Daseinsfläche eines jeden Menschen ein Quadrat darstellt, das aus 4 Seiten besteht: Die erste Seite bildet die Werte und Normen, die zweite Seite gibt Gesetze und Regeln vor, die dritte Seite setzt Gebote und Verbote und die vierte und letzte Seite bildet die Verstärkung durch Erziehung und Vorschriften. Diese 4 Seiten prägen mein Verhalten und schränken meine Wahrnehmung ein. Ich als angehender Pädagoge bin laut Bloch ebenfalls als Quadrat geboren. Die Unterrichtsvorbereitung, die ich ohne die Betroffenen, die Schüler, plane, kann nicht gut werden. Fakt ist, dass der Unterricht gemeinsam angesehen wird und man zusammen auf die Natur blickt. Der Unterricht, der ohne die Lernenden geplant ist, geht an ihnen vorbei. Man muss also die Menschen sehen, sie ansehen und zusammen mit ihnen entscheiden. Dabei gibt das Quadrat die feste Form vor, die ich durch die freie Form, dem spielerischen, ablösen versuchen muss. Die beiden Hemisphären arbeiten erst dann spielerisch, wenn sie synchron arbeiten.

Wenn die Synchronisation beider Hemisphären gegeben ist, folglich Kunst und Natur zusammen arbeiten, haben wir einen unmittelbaren Zugang zur Natur, wir können sie verstehen. Ein Beispiel dafür wäre Albert Einstein und seine Relativitätstheorie. Sie wurde erschaffen durch die Einheit von Natur, Kunst und Denken. Das Gehirn hat dabei folgende Strategie: natürlicherweise lebt man auch mal unvernünftig. Das Gehirn arbeitet 2-seitig und will gegen diese Unvernunft arbeiten. Dabei benutzt es den einfachen Weg Hormone herzustellen, die Depressionen hervorrufen, was aber nur bei sensiblen Menschen funktioniert. Ein anderer Weg wäre das Immunsystem zu schwächen, wenn dies nicht klappt werden periphere Organe angegriffen um eine Krankheit zu verursachen. Dabei werden zur Heilung technische Möglichkeiten zu Hilfe genommen wie z.B. Herzschrittmacher bei einer Schwäche des Herzens o.ä. Dies ist der einfachste Weg das Leben zu ändern. Eine andere Lösung findet man in der Naturheilpraktik. Doch auch durch diese Möglichkeit wird nicht versichert ob die Grundeinstellung des Organs Körper in Ordnung ist. Dabei wird nicht der Mensch betrachtet, was wieder das Bild der zerbrochenen Schale darstellt.

Das Quadrat von Bloch stellt aber nicht nur Grenzen dar, die andere Seite des Quadrats ist offen, diese Fläche ist nicht begrenzt und stellt die sogenannte Gelassenheit dar. Ist man gelassen, ist man in der Lage ja und gleichzeitig nein zu sagen, man ist frei und unvoreingenommen. Im Gegensatz dazu steht die Abhängigkeit und das Anhaften, was mit Leiden zum Ausdruck gebracht wird. Arbeiten beide Hemisphären synchron, sagt man die Wahrheit, was nichts mit wahr oder falsch zu tun hat. Die Wahrheit bedeutet Offenheit des Seins. Man besitzt dann die Fähigkeit Dingen so zu begegnen wie sie sind und kann das Quadrat verlassen.

Donnerstag, 16. Juni 2005

Beispiel

Wenn Bilder nicht mehr in Begriffe überführt werden können fehlt der konkreten Auseinandersetzung eine Orientierungsmöglichkeit.
Wenn Begriffe nicht mehr in Bilder überführt werden können, so wird die abstrakte Auseinandersetzung zu vage, weil der Zusammenhalt durch einen bestimmten Fall fehlt. In beiden Fällen kommt es dazu, dass Bildentwicklung und Begriffsbildung nicht mehr parallel verlaufen.
Man kann solch einer Entwicklung entgegenwirken, indem man Beispiele verwendet.
Dabei unterscheidet man zwischen drei Beispieltypen.
Diese veranschaulichen wir anhand des Themas „Kohlenhydrate“ in der Schule.

1Der erste Beispieltyp, das Faktum, wird immer dann benötigt, wenn Methoden bzw. Techniken untersucht werden. Sie sichern die Praktikabilität.
Auf das Thema „Kohlenhydrate“ bezogen würde man in der Schule auf den chemischen Aufbau dieser eingehen. Man würde den Schülern und Schülerinnen verdeutlichen, dass die kleinsten Baueinheiten eines Kohlenhydrates die Einfachzucker bzw. Monosaccharide , mit der Summenformel CH2O sind. Zwei miteinander verknüpfte Monosaccharide bezeichnet
man als Disaccharide, mehrere miteinander verbundene Monosaccharide nennt man Polysaccharide.

21Der zweite Beispieltyp, die Ordnung, sind Struktur bezogene Beispiele, welche immer dann benötigt werden, wenn Fakten untersucht werden. Sie sichern das systematische Vorgehen.
Im Bezug auf das Thema „Kohlenhydrate“ würde man diese in der Schule versuchen systematisch einzuordnen. Man würde den Schülern und Schülerinnen erklären, dass Kohlenhydrate aus Stärke und/ oder Zucker bestehen. Stäke ist in Getreide enthalten, Zucker in Früchten. Kohlenhydrate gehören zu den sechs lebenswichtigen Nährstoffen und sind der Hauptlieferant für Energie.

3Der dritte und somit letzte Beispieltyp, die Praxis, wir immer dann benötigt, wenn Theorien entwickelt werden, also Handlungsmöglichkeiten zu konzipieren sind. Sie sichern die Umsetzbarkeit der Überlegungen.
Auf das Thema „Kohlenhydrate“ bezogen würde man in der Schule einen Versuch diese betreffend durchführen, beispielsweise einen zum Stärkenachweis.
Bei diesem gibt man auf die Schnittfläche einer Kartoffel etwas von dem roten Nachweismittel „Lugolsche Lösung“. Auf der Schnittfläche der Kartoffel wird eine blaue Färbung entstehen, welche die Stärke in der Kartoffel nachweist.
Anhand dieses Versuches kann man die Schülern und Schülerinnen evtl. dazu bringen besser oder eher gesagt bewusster auf ihre Ernährung zu achten. Im Nachhinein sollte ihnen bewusst sein, was genau sie zu sich nehmen, wenn sie eine Kartoffel essen und wie viel Energie in dieser enthalten ist.

Da der Begriff „Kohlenhydrate“ für Kinder sehr abstrakt ist werden sie sich darunter vorerst nichts vorstellen können. Veranschaulicht man diesen Begriff aber anhand von unterschiedlichen Beispielen entsteht ein ganzheitliches Bild. Wird man die Kinder also im Nachhinein danach fragen, was Kohlenhydrate sind, werden sie Wissen zur Verfügung haben, welches ihnen anhand von Beispielen vermittelt wurde.

Beitrag erstellt von Schnepi und Brutzel

Seminar am 12.06.2005

Welcher Denktyp bin ich?

Es gibt die unterschiedlichsten Aufgaben, um herauszufinden welcher Denktyp ich bin:

1. Aufgabe:
Schreiben Sie relativ spontan zwölf Hauptwörter zum Thema Sommer auf.

karibikSonne
Mücken
Strand
Sonnencreme
Sonnenbrand
Hitze
Eis
Bräune
Sonnenbrille
Urlaub
Wasser
Sonnenbrille





Deutung:
Begabte Spracherzeugung:
- Ausschließliche Bildung von einfachen Hauptwörtern= rechtshemisphärische Aktivität
- Bildung von einfachen, zweifachen und evtl. dreifachen Hauptwörtern= rechtshemisphärische Aktivität
Intelligente Spracherzeugung:
- Ausschließlich Bildung von dreifachen Hauptwörtern= linkshemisphärische Aktivität

2. Aufgabe:
Bilden Sie aus den Hauptwörtern aus der ersten Aufgabe möglichst sieben Sätze, in denen nicht alle Substantive vorkommen müssen.
Die Sätze sollten in mindestens einem Substantiv mit dem vorangegangenen und dem nachfolgenden Satz übereinstimmen.

Ich fahre heute an den Strand.
Am Strand angekommen springe ich sogleich in das kühle Wasser.
Kühl ist auch das Eis, welches ich hinterher esse.
Ich muss mich beeilen, sonst schmilzt mein Eis noch in der Sonne.
Anschließend lege ich mich in den Sand und lege dort erstmal meine Sonnenbrille ab.
Ich creme mich mit meiner Sonnencreme ein, um bei der Hitze keinen Sonnenbrand zu bekommen.
Gut gebräunt mache ich mich auf den Rückweg, Sonnencreme und Sonnenbrille im Gepäck.
(Morgen geht es leider schon wieder zurück nach Hause, denn der Urlaub ist vorbei!)

Deutung:
Verknüpfen wir die Sätze untereinander zu einer kleinen Geschichte so kann man von Begabung sprechen. Rechte und linke Hemisphäre sind in diesem Fall synchron zueinander. Es besteht also ein gutes Gleichgewicht zwischen Begabung und Intelligenz.
Bei dieser Aufgabe kann es aber auch zu einer Schreibhemmung kommen.
Von einer solchen spricht man, wenn die Art und Weise wie geschrieben wird vom Gehirn nicht akzeptiert wird.

3. Aufgabe:
Gliedere einen Roman mit dem Titel „Sommer“ in sieben bis zwölf Kapitel. Die zwölf Hauptwörter aus der ersten Aufgabe dürfen nicht vorkommen.

Sommer

1. Kapitel) Die Begegnung auf dem Kreuzfahrtschiff
2. Kapitel) Erste Annährung
3. Kapitel) Verloren auf einer einsamen Insel
4. Kapitel) Hunger und Einsamkeit
5. Kapitel) Heimweh und Angst
6. Kapitel) Liebe unter Palmen
7. Kapitel) Heimweh wie verflogen
8. Kapitel) Ein glückliches Inselleben

Deutung:
Bei dieser Aufgabe kann es zu einer Schreibblockade kommen.
Von einer solchen spricht man, wenn die Vorgabe, sprich die Aufgabenstellung nicht unserem Denksystem entspricht, sondern diesem zuwider läuft.

4. Aufgabe:
Formen Sie aus den Kapiteln aus der dritten Aufgabe einen Buch- Klappentext.

inselJessica, welche sich, mit ihrem Leben unzufrieden, zur Ablenkung auf eine Kreuzfahrt begibt, strandet nach einem Schiffsunglück gemeinsam mit John, welcher sich als ihr Verehrer herausstellt, auf einer einsamen Insel. Schon bald übertönen Hunger, Einsamkeit, Heimweh und Angst das Liebesglück. Doch es dauert nicht lange da werden die beiden sich ihres Glückes bewusst…



Deutung:
Die Umsetzung dieser Aufgabe ist relativ schwierig, da diese Denkstruktur der aus der dritten Aufgabe entgegengesetzt ist.



Denkstrukturen:


- Lineare Denkstruktur- 1. Aufgabe
linear 2
- Modulare Denkstruktur- 4. Aufgabe
modular 2
- Tabellarische Denkstruktur= Erweiterung der linearen Denkstruktur/ mehrere Prozesse werden gleichzeitig realisiert- Bsp.: Etwas über die einzelnen Kapitel aus der dritten Aufgabe erzählen
tabellarisch 2
- Zirkuläre Denkstruktur/ Hermeneutischer Zirkel= Denkstrukturen bauen aufeinander auf
zirkulr 2
- Stochastische Denkstruktur= zufällig, chaotisch (bei Vielschreibern)

Auch an unserem Ordnungsverhalten können wir feststellen welche Art von Denktyp wir sind.
So sind beispielsweise Menschen mit einer lineraren Denkstruktur sehr ordnungsliebend.
Menschen mit einer stochastischen Denkstruktur hingegen sind eher unordentlich. Eine tabellarische Denkstruktur taucht häufig bei Menschen auf, welche man auch als „Sammler" bezeichnen könnte. Diese bewahren vielerlei Kleinigkeiten in Kisten und Kästchen auf.
Menschen mit einer zirkulären Denkstruktur sind anfangs meist unentschlossen, bei ihnen entwickelt sich alles nach und nach.

Leider kann ich mein Ordnungsverhalten keiner dieser Denkstrukturen zuordnen.
In meinem Zimmer sieht es entweder total chaotisch aus oder es ist sehr ordentlich, ein Zwischending kommt nur selten zu Stande.Das kommt dadurch, dass ich eine Zeit lang nicht dazu komme oder einfach keine Lust habe aufzuräumen, wenn ich dann aber Lust und Zeit habe dies auch gründlich tue.
Vielleicht hat ja jemand eine Idee welcher Denkstruktur man dieses Ordnungsverhalten am ehesten unterordnen könnte!?

Mittwoch, 15. Juni 2005

vorlesung am 14.06.2005

Sprache ist das Haus des Seins

Der Werdegang von Lehramtsstudenten vollzieht sich vorwiegend über die Sprache.
Aus diesem Grund können diese auch als „Architekten“ bezeichnet werden.
Wenn das Haus der Schüler zu eng ist und sie deshalb kein „Da- Sein“ gestalten können, kommen die Architekten ins Spiel. Ihre Aufgabe ist es mit Hilfe von Vernunft, Verstand, Kunst und andere Disziplinen für eine Erweiterung des jeweiligen Hauses zu sorgen.

zErnst Bloch: „Ich bin. Aber ich habe mich nicht. Darum werden wir erst.“
Aus diesem Grund ist eine Aufgabe der Philosophie die Entwicklung!
Entwicklung kann aber nur dann stattfinden, wenn auch etwas dafür getan wird.
Man sollte sich jeden Tag die Frage stellen, ob man heute schon etwas Schöpferisches getan hat? Schöpferische Gestaltung kann das Verfassen von einfachen philosophischen Texten bedeuten, wie z.B. das eines kleinen Gedichtes oder einer Geschichte. Ebenso ist es möglich einfach mal ein Bild zu malen oder auch ein Lied zu schreiben.
Wenn wir nicht motiviert sind schöpferisch zu gestalten wird das Gehirn es uns auch nicht möglich machen. Wenn wir es aber sind, so wird es uns zusätzliche Ressourcen schenken.

Und somit kommen wir auch wieder zurück zu unserem Begriff des Hauses.
Wer nämlich als Lehrer nicht in einem Haus wohnt, in welchem Ideen ein- und ausgehen wird niemals aus seinem Haus herauskommen und seinen Schülern etwas vermitteln können.
Ergebnis einer „Hausbesichtigung“ sollte es also ein schnellstens auszuziehen!


Unser Bewusstsein arbeitet längst nicht mehr einwandfrei und trennscharf. Dies bedeutet, dass wir unterschiedliche Dinge unscharf wahrnehmen. Man kann also sagen, dass unser Bewusstsein einigen Mängeln unterlegen ist, für welche es verschiedene Ursachen gibt

1. Ursache:
Die Gegenwart vermischt sich mit der Vergangenheit und beide vermischen sich wiederum mit der Zukunft. Dies bedeutet, dass wir nie da, sprich in einem Augenblick sind. Während wir uns also mit einer bestimmten Sache beschäftigen denken wir schon wieder über die darauf folgende Beschäftigung nach. Somit erleben wir die Zeit nie als Fluss. „Das Jahr ist wieder wie im Fluge vergangen“ ist etwa ein Ausspruch den Menschen tätigen denen es so geht.
Wir können allerdings nur dann glücklich sein, wenn wir die Zeit als Fluss erleben. Im Stand werden keine Glückshormone ausgeschüttet. Somit kommt es innerhalb unserer Entwicklung zu einer Rückwärtsbewegung

2. Ursache:
Unser Wahrnehmen wird gefiltert. Das bedeutet, dass wir, was unsere Mitmenschen betrifft, nicht genau hingucken, da uns wenige Eigenschaften ausreichen, um diese zu typisieren. Wir glauben unsere Erfahrung würde uns ausreichen, um über andere zu urteilen. Dies wird auch als so genanntes „Schubladendenken“ bezeichnet. Wir nehmen in diesem Fall nicht wahr, sondern projezieren. Wir sehen also etwas/jemanden so wie wir es/ihn sehen wollen und nicht so, wie es/er tatsächlich ist.

3. Ursache:
Unser Verhalten wird in der Regel nicht geprüft, sondern beruht auf Mustern. So kommt es auch zu dem Ausdruck „Alltag“. In den meisten Fällen verläuft jeder Tag nach demselben, bzw. einem ähnlichen Muster. Führen wir solch ein Alltagsleben befinden wir uns nicht im Fluss.

4. Ursache:
Verhalten, dass wir realisieren, läuft vorhandenen Ressourcen vollkommen zuwider.
Ein Beispiel hierfür wäre der Universitätsalltag. Eigentlich sollten wir zufrieden und glücklich damit sein studieren zu können. Schließlich haben viele Menschen nicht die Möglichkeit dazu und außerdem war das Studium unserer eigene freiwillige Wahl.
Dennoch geht es den meisten Studenten und Studentinnen so, dass sie aus den unterschiedlichsten Gründen kein sonderlich freundliches Gesicht aufsetzen, wenn sie sich in der Uni aufhalten.

5. Ursache:
Unserer Kritikfähigkeit fällt aus.
Kritik bedeutet aus dem Griechischen übersetzt „Ich bin in der Lage selbst Vorhaben zu bestimmen.“ Dies fällt den meisten Menschen jedoch zunehmend schwerer.

6. Ursache:
Unser Handeln wird durch Werte und Normen, Gesetzte und Vorschriften, Abmachungen und, vielen nicht bewusst, Triebe und Bedürfnisse geregelt.
Wenn wir uns aber ohne Bewusstsein mit diesen Dingen auseinandersetzen, so wird unser Handeln zum Zufall und wir sind nicht im Gleichgewicht.

7. Ursache:
Fehlende Spontanität aufgrund mangelnder Beweglichkeit verführt uns zu Depressionen. Wer also am Tag nicht dafür sorgt, dass es für ihn Quellen der Kraft gibt, der wird abends deprimiert sein.
Darum ist es von großer Wichtigkeit sich Quellen der Entspannung zu schaffen, etwas Gutes für sich zu tun und die vorhandenen Ressourcen zu nutzen.

8. Ursache:
Das Haus des Seins ist eine merkwürdige Einrichtung. Das bedeutet, dass jeder Mensch glaubt seine eigene Persönlichkeit zu haben. Tatsächlich ist es aber so, dass es zwischen unseren Persönlichkeiten nur geringfügige Unterschiede gibt, qualitativ im Prinzip gar keine.

9. Ursache:
Unser Leben ist in vielen Fällen sehr eintönig. Deshalb sollte man seinen Alltag daraufhin betrachten, ob Unterschiede zwischen den einzelnen Tagen vorhanden sind, denn jeder Tag könnte „er letzte sein.“

Dienstag, 14. Juni 2005

Pausenzeichen

Pausenzeichen sind jene Signale unseres Körpers, unserer Seele und unseren Geistes, welche wir gewöhnlich überhören. Wir spüren unseren Atem nicht, nur dann, wann wir total aus der Puste sind, meistens bei Überanstrengung und Überbeanspruchung. Diese Pausenzeichen des Körpers würde ich als Warnsignale deuten, denn wenn wir auf einmal etwas spüren, was sonst sowieso da ist, muss etwas Außergewöhnliches passiert sein. Diese Warnsignale signalisieren, dass Vorsicht geboten ist, wir also besonders aufmerksam sein sollten. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass der Körper erst dann reagiert, wenn es meistens schon zu spät ist. War früher in der Schule zu viel zu tun und konnte man dem Druck nicht standhalten, wurde mir übel und ich konnte, auch aus wirklichen Krankheitsgründen und psychosomatisch bedingter Krankheit, die Schule nicht besuchen. Spätestens dann hätte die Alarmglocke bei mir klingeln müssen. Das lief so weit, dass ich gar nicht mehr in die Schule ging und der Druck, der dann noch zusätzlich auf mir lastete, immer größer wurde. Solche Situationen treten sicherlich häufig in der Schule auf und müssen erkannt werden, was sich als gar nicht so einfach erweist. Diese negativen Pausenzeichen zwingen Schüler in die Knie und machen ihnen das Leben schwer, wenn sie dann zusätzlich als Unlust abgestempelt werden, verläuft sich das Problem total und es braucht eine Menge Kraft und Zuwendung, um die eigentliche Wurzel des Problems zu erkennen. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass sich die von mir sogenannte „Re-Schul-Sozialisation“ für den Schüler als äußerst schwierig herausstellt. Die Schulkameraden machen viele für den lange fehlenden Schüler negative Bemerkungen und der Schüler kann dem Unterricht anfangs gar nicht folgen, was wieder zu einer negativen Einstellung und psychosomatischen Krankheitssymptomen führen kann. Der Schüler muss dann einen Ausweg finden aus diesem Teufelskreis, was oft ohne einen einfühlsamen Lehrer oder Ansprechpartner in der Schule gar nicht möglich ist.
Die Pausenzeichen des Geistes sind Signale der Freude, der kleinen Aha-Erlebnisse, wenn uns etwas klar geworden ist. Als ich diese Aussage las, hatte ich sofort Versuche im Sinn, die man in der Schule beispielsweise im Fach Biologie macht. Auch wenn es kleine praktische Dinge im Unterricht sind, können sie das Verständnis verbessern und bei den praktischen Bezügen das neugelernte Wissen stärken und verbessern. Zur Theorie gehört die Praxis, die selbstständig durchgeführt werden muss. Dann sehen die Schüler häufig das Ergebnis und erleben einen Aha-Moment, der für das Verständnis und Selbstvertrauen sehr wichtig sein kann.
Die Pausenzeichen der Seele sind die geglückten Augenblicke unseres Alltages, in denen unser Körper die Seele mit Glückshormonen auflädt. Da genügen schon kurze bewusst in Anspruch genommene besinnliche Momente. Kleine Glücksmomente gibt es sicherlich unzählige am Tag, wenn man mal genau darauf achten und sie zählen würde. Es gibt viele unterschiedliche Situationen, die Glücksmomente ausmachen. Es gibt Kinder, die freuen sich über eine Kleinigkeit, wie z.B. einen Marienkäfer, der zufällig auf der Hand landet. Andere können den Hals gar nicht voll genug bekommen und sind schwer mit Kleinigkeiten zu beglücken, was ich in Bezug auf die Lebensqualität als traurig betrachte. Während eines Praktikums an der Ostsee war bei Schulklassen der Unterschied stark zu erkennen. Wie schon erwähnt, kleine Tiere konnten oft das Interesse wecken, einige Kinder schien dies überhaupt nicht zu interessieren. Dies soll nicht negativ klingen, es gibt nun mal große Unterschiede zwischen den Kindern, nur ist es schade, dass die Aufmerksamkeit oft nicht mehr durch alltägliche Kleinigkeiten zu erwecken ist, oft gar keine Empfangsbereitschaft besteht und alles für „normal“ abgestempelt wird. Ich habe jedoch während des Studiums viele Methoden kennen gelernt, wie man gerade im Biologieunterricht das Interesse für die Umgebung, die Natur, wecken kann.

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