Pausenzeichen

Pausenzeichen sind jene Signale unseres Körpers, unserer Seele und unseren Geistes, welche wir gewöhnlich überhören. Wir spüren unseren Atem nicht, nur dann, wann wir total aus der Puste sind, meistens bei Überanstrengung und Überbeanspruchung. Diese Pausenzeichen des Körpers würde ich als Warnsignale deuten, denn wenn wir auf einmal etwas spüren, was sonst sowieso da ist, muss etwas Außergewöhnliches passiert sein. Diese Warnsignale signalisieren, dass Vorsicht geboten ist, wir also besonders aufmerksam sein sollten. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass der Körper erst dann reagiert, wenn es meistens schon zu spät ist. War früher in der Schule zu viel zu tun und konnte man dem Druck nicht standhalten, wurde mir übel und ich konnte, auch aus wirklichen Krankheitsgründen und psychosomatisch bedingter Krankheit, die Schule nicht besuchen. Spätestens dann hätte die Alarmglocke bei mir klingeln müssen. Das lief so weit, dass ich gar nicht mehr in die Schule ging und der Druck, der dann noch zusätzlich auf mir lastete, immer größer wurde. Solche Situationen treten sicherlich häufig in der Schule auf und müssen erkannt werden, was sich als gar nicht so einfach erweist. Diese negativen Pausenzeichen zwingen Schüler in die Knie und machen ihnen das Leben schwer, wenn sie dann zusätzlich als Unlust abgestempelt werden, verläuft sich das Problem total und es braucht eine Menge Kraft und Zuwendung, um die eigentliche Wurzel des Problems zu erkennen. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass sich die von mir sogenannte „Re-Schul-Sozialisation“ für den Schüler als äußerst schwierig herausstellt. Die Schulkameraden machen viele für den lange fehlenden Schüler negative Bemerkungen und der Schüler kann dem Unterricht anfangs gar nicht folgen, was wieder zu einer negativen Einstellung und psychosomatischen Krankheitssymptomen führen kann. Der Schüler muss dann einen Ausweg finden aus diesem Teufelskreis, was oft ohne einen einfühlsamen Lehrer oder Ansprechpartner in der Schule gar nicht möglich ist.
Die Pausenzeichen des Geistes sind Signale der Freude, der kleinen Aha-Erlebnisse, wenn uns etwas klar geworden ist. Als ich diese Aussage las, hatte ich sofort Versuche im Sinn, die man in der Schule beispielsweise im Fach Biologie macht. Auch wenn es kleine praktische Dinge im Unterricht sind, können sie das Verständnis verbessern und bei den praktischen Bezügen das neugelernte Wissen stärken und verbessern. Zur Theorie gehört die Praxis, die selbstständig durchgeführt werden muss. Dann sehen die Schüler häufig das Ergebnis und erleben einen Aha-Moment, der für das Verständnis und Selbstvertrauen sehr wichtig sein kann.
Die Pausenzeichen der Seele sind die geglückten Augenblicke unseres Alltages, in denen unser Körper die Seele mit Glückshormonen auflädt. Da genügen schon kurze bewusst in Anspruch genommene besinnliche Momente. Kleine Glücksmomente gibt es sicherlich unzählige am Tag, wenn man mal genau darauf achten und sie zählen würde. Es gibt viele unterschiedliche Situationen, die Glücksmomente ausmachen. Es gibt Kinder, die freuen sich über eine Kleinigkeit, wie z.B. einen Marienkäfer, der zufällig auf der Hand landet. Andere können den Hals gar nicht voll genug bekommen und sind schwer mit Kleinigkeiten zu beglücken, was ich in Bezug auf die Lebensqualität als traurig betrachte. Während eines Praktikums an der Ostsee war bei Schulklassen der Unterschied stark zu erkennen. Wie schon erwähnt, kleine Tiere konnten oft das Interesse wecken, einige Kinder schien dies überhaupt nicht zu interessieren. Dies soll nicht negativ klingen, es gibt nun mal große Unterschiede zwischen den Kindern, nur ist es schade, dass die Aufmerksamkeit oft nicht mehr durch alltägliche Kleinigkeiten zu erwecken ist, oft gar keine Empfangsbereitschaft besteht und alles für „normal“ abgestempelt wird. Ich habe jedoch während des Studiums viele Methoden kennen gelernt, wie man gerade im Biologieunterricht das Interesse für die Umgebung, die Natur, wecken kann.

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