Vorlesung am 05.07.2005

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Nach Hegel und Schelling sind Geist und Natur ein und das Selbe, denn die Erklärung der Betrachtung des Geistes führt zu der Betrachtung der Natur. Anders formuliert gehen sie vom Geist der Natur aus. Nicht nur Lebewesen sind fähig zu denken, sondern die ganze Natur, ja sogar Steine.
Die Materie ist die Interpretation der Einheit von Energie und Information. Im Sein sind also Informationen zu finden, die Energie aufweisen um zur Materie zu werden. Die Informationen sind dabei enorm deckungsgleich mit den Anweisungen des Gehirns aus vorheriger Information neue zu erzeugen, also schöpferisch tätig zu sein.
Somit sind die Bewegungen des Geistes gleich denen der Natur, bzw. den Bewegungen des Zustandes der Natur, es gibt kaum einen Unterschied zwischen dem Schaffen des Gehirnes und dem der Natur. Voraussetzung ist hierbei allerdings das Philosophieren bereits stattgefunden hat.
Alles in der Natur zeichnet sich durch einen Prozess aus. Diese Prozesse laufen alle zugleich ab, ebenso wie innerhalb der menschlichen Wissensbildung:

1. Prozess:
Vergangene Momente in der Gegenwart werden mit möglichen zukünftigen Momenten verglichen- „Ich sehe das was es ist auf das an, was es sein könnte.“
Voraussetzung ist hierbei die Fähigkeit vergleichen zu können. Diese besitzen wir, wenn wir den Unterschied zwischen…
- identisch
- gleich
- ähnlich
- verschieden
- entgegengesetzt
…kennen.

„Alles in der Natur strebt danach durch ständiges Vergleichen in seinen Gegensatz gewendet zu werden.“
Bsp.:
Tag – Nacht
Kälte – Wärme
Liebe – Hass
Unfrieden – Frieden
Leben – Tod
Nichts – Leben

2. Prozess:
Alles in der Natur ist eine Einheit. Gleiches ist immer mit Ungleichem und Ordnung mit Unordnung verbunden. Auf unser Gehirn bezogen besteht auch immer eine Verknüpfung zwischen linker und rechter Hemisphäre. Beide zusammen bilden eine Einheit.
Eine Bewegung des Ungleichen kann von der Wirklichkeit ausgehen, also von einem materiellen zustand, z.B. der Welt. Die Natur betrachtet die Wirklichkeiten unter dem Aspekt der optimalen Zerstörung. Die Materie sollte so zersetzt werden, dass daraus optimale Möglichkeiten entstehen.
Man unterscheidet zwischen möglicher Möglichkeit, wirklicher Möglichkeit, möglicher Wirklichkeit, wirklicher Wirklichkeit und Verwirklichung. Beispiele oder Bilder hierfür finden wir in unserem Leben. Der Beginn einer Existenz ist beispielsweise voll von möglichen Möglichkeiten. Mit der Zeit jedoch werden diese eingeschränkt durch Einflüsse von außen auf wirkliche Möglichkeiten. Mögliche Möglichkeiten werden somit immer mehr zu wirklichen Möglichkeiten. Diese wiederum werden immer weiter definiert.
Das Wechselspiel zwischen Gleichem und Ungleichem stiftet Einheit, man sollte deshalb nicht nur das Positive in sich erkennen, sondern auch das Negative.

3. Prozess:
Das Auflösen einer Sache ist dem Verdichten oder Zusammenfügen dieser Sache immer entgegengesetzt. Alles was in der Natur passiert trachtet danach eins zu sein. Da aber auch immer verschiedene Zeiten mitschwingen, also nicht nur die Gegenwart trachten Naturgeschehnisse unter anderem auch danach Teil von etwas zu sein. Es gibt kein Ganzes in der Natur, das nicht wieder Teil eines anderen Ganzen wäre.
Das Universum z.B. trachtet danach sich zu verdichten und sich dann aber auch wieder aufzulösen, befindet sich also immer im Wechselspiel.
Auf unser Gehirn bezogen kann man von einem Versuch von Analyse und Synthese sprechen. Das Produkt wäre das Aufstellen einer Hypothese und ihre anschließende Veri- oder Falsifizierung.
Im Bezug auf das Gehirn wird unser Denken immer wieder aufgelöst und zu neuem Denken zusammengefügt.
Bedingung für Einheiten, die sich verdichten und lösen ist es erst einmal zu erscheinen und sich selbst zu betrachten. Dies gelingt im Gehirn mit Hilfe von Lichterzeugung. Es wird heller in unseren Köpfen. martin-heideggerHeidegger vergleicht dieses Erscheinen und Selbstbetrachten der Einheit mit einem dunklen Wald, dem eine helle Lichtung folgt.
Licht, dass durch sich selbst erzeugt wird nennt man Ausstrahlung.
Menschen, bei denen kein Licht erzeugt wird sind umgeben von einer Schattenwelt.

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